Über den Mut, sich selbst zu wählen ...

 

Jede einzelne Botschaft, die ich empfangen darf, ist mir ein großes Geschenk. 
Sei es von Segurio, sei es von all den wunderbaren Tieren, 
sei es von all den bezaubernden Menschen. Ich bin tief berührt und bewegt. Jedes Mal. 
Und all diese Botschaften führen mich selbst immer tiefer hinein. Tiefer hinein, in mich selbst. In meinen Körper. Zu meiner Seele.
Und ich begegne dort all den Schichten und Mustern und Glaubenssätzen, 
die sich im Laufe meines Lebens in mir aufgebaut haben, mich geschützt haben als ich klein war, mich jetzt jedoch ziemlich begrenzen und taste mich hindurch... fühle mich hindurch... weine, lache, ängstige mich ... hadere mit mir ...
Und stelle immer wieder fest, dass ich endlich MICH wählen möchte. Und mir das so sehr schwer fällt und es ganz, ganz viel Mut braucht. 

Segurios eindrückliche Botschaften, seine großen und klaren Worte, die er immer wieder an mich richtet, sind für mich so berührend. Doch sind sie auch sehr groß und für mich oft noch gar nicht greifbar. Bis ich dann durch verschiedene Prozesse in mir selbst in der Tiefe ankomme, die es braucht, um zu spüren, worum es wirklich geht.

So bat ich Segurio um Rat - und zwar zu einem Thema, zu dem ich ihn schon 
so oft um Rat fragte und mich irgendwie schämte, dass ich es immer noch nicht geschafft habe,
meine Schritte zu gehen. 

Und als wir uns verbanden, ereignete sich folgendes:


Segurio kommt auf mich zugetrabt.
Und freut sich so über mich.

"Segurio, ich bitte Dich um Rat!"
stehe ich vor ihm und schäme mich dafür, ihn immer und immer wieder wegen derselben Sache um Rat zu bitten. Und es nicht schaffe loszulaufen.
Er schaut mich sanft an.

"Ich wiederhole mich jetzt, Mañana. Und das mache ich gerne.
Und auch immer und immer wieder. Es ist okay, Mañana . Solange es braucht, braucht es."
Er leuchtet vor lauter Liebe.

"Sanftheit, Mañana. Mit DIR selbst. Sanftheit...
Es ist mir doch manchmal ein Rätsel, wie Du so sanft sein kannst zu Allem um Dich herum -
und Dich selbst nicht mit einschließt?
Du bist doch mittendrin. DU bist das Zentrum dieser Sanftheit.
Atme Dich voll damit. Jeden Tag. Jede Stunde.
Du darfst DICH wählen.
Deine Freiheit. Deine Wünsche. Deine Sehnsüchte.
Und Du DARFST Dich trennen von Allem, was Dich traurig macht.
Was Dich verletzt, was Dich anstrengt.
DU für Dich.
Und auch für Alle um Dich herum ist das die einzige Möglichkeit in den Frieden
zu kommen, Mañana. Für Alle.
Sonst gibt es viel Schmerz und Leid und Wut.
Du allein bist verantwortlich für Dich. Nur für Dich. Übernimm sie!
Niemand sonst wird es tun oder gar können. Nur Du.
Und wählst Du Dich, Mañana, wird es ganz schnell hell und warm und friedlich.
In Dir und auch um Dich herum. Das ist ein Naturgesetz.
Und ich weiß das. Denn ich bin Segurio!"
sagt er und lacht sein schmunzelndes Lachen.

In mir ist es ein wenig friedlicher geworden und es rollen ein
paar leise Tränen über mein Gesicht.
"Warum fühlt es sich so schwierig in mir an, das zu tun? Wenn Du das sagst, klingt es so leicht!" frage ich mit einem Seufzer.

"Weil Du noch immer darauf schaust, wie es anderen geht und was SIE brauchen. UND, weil Du noch immer etwas von ihnen bekommen möchtest, was NUR Du Dir schenken kannst.
Und anstatt Dich selbst zu wählen, stehst Du da und wartest... Wie lange schon, Mañana?
Deine Geduld und Hoffnung und Energie in allen Ehren. Worauf wartest Du?
DU bist der Schlüssel. Du bist Mañana.
ICH sehe Dich und eine lichtvolle Zukunft, wenn Du nun endlich Dich wählst.
Vielleicht zum ersten Mal in Deinem Leben, nicht wahr?
Du bist jetzt groß, Mañana.
Du brauchst nichts weiter, denn es ist Alles da. Immer.
Genau wie ich!"
er schaut mich an. Tief und eindrücklich blickt er mitten in meine Seele hinein.

"Mut!" sage ich. "Mut brauche ich!"

Und Segurio lächelt und pustet mir bunt-schimmernden Mut zu.

"Auch der ist schon längst da! In Dir. Du stehst doch hier, Mañana! Du BIST unbändig mutig.
Schon immer gewesen!"
Er zeigt mir Bilder und Erfahrungen aus meinem Leben. Dunkle und helle Momente,
in denen ich mutig das Leben selbst gewählt habe.
Ich atme tief. Atme.
ATME. Ein und aus.

"Lass Dich ein wenig tragen, Mañana!" sagt er da.
"Von mir. Lass Dich tragen und lasse los."

Er fliegt mit mir in die Wolken hinein. In den Sternenhimmel.
Der Wind nimmt sanft ein wenig Schwere mit und ich spüre den Mut, der mir innewohnt.
Sanft, kann ich ihn spüren. Sanft - aber deutlich.

"Danke, Segurio!" sende ich ihm zu - mit laufenden Tränen.
Tränen der Hoffnung.

"Immer, Mañana!" sagt mein geliebtes Seelenpferd.

Und da stehe ich nun.
Hier in meinem Leben.
Mit Tränen in den Augen.
Einem berührsamen Herzen.
Und stelle fest, wie recht er hat.
Mich selbst wählen... wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben.
Das erste Mal in meinem Leben.
Ein Satz, der mich tief erschüttert, denn er stimmt.
Ich, Julia, habe bisher doch immer sehr viele Entscheidungen getroffen,
die immer mehr die anderen Blick hatten.
Mit dem Glauben, dass ich es nur wert bin, geliebt zu werden, wenn ich etwas tue oder gebe, 
was FÜR die anderen ist.
Und vor allem, wenn ich es unterlasse, MICH zu zeigen.
Mit dem Gefühl, anderen ´verpflichtet` zu sein.
Eine bestimmte Version meiner selbst zu sein,
die anderen angenehm ist.
Ein Leben zu wählen, weil man das halt so wählt. 
Eine Beziehung auf eine bestimmte Art und Weise zu führen,
weil Beziehungen halt so auszusehen haben.
Auf eine bestimmte Art und Weise in dieser Gesellschaft zu funktionieren,
weil man halt so zu funktionieren hat.
Ständig und immer Verständnis zu haben - für alle.
Und in der Tiefe meiner Seele - in der ich dank all der wunderbaren Botschaften
mehr und mehr ankomme - finde ich etwas ganz anderes. 
MICH.
Das, wonach ich mich wirklich sehne.
Das, was ich an Sehnsüchten, Wünschen, Ideen habe,
wie mein Leben, meine Beziehungen, meine Welt sein darf.
Wie es sich für MICH stimmig anfühlt.
Wie ich es für mich wähle - nur für mich.
Und daraus heraus in Beziehung trete, 
meine Welt fülle,
strahle.

Und wenn ich das spüre,
dann wird spürbar, dass es viel mehr Loszulassen gilt,
als ich es bisher wahrnehmen konnte.
Wirklich loszulassen. Und zwar nicht nur um meinetwillen -
auch für alle anderen.
Und da ich überhaupt nicht weiß, was DANN kommt...
Weil das absolutes Neuland für mich ist. Für mein System. Für meinen Körper.
Für all meine Teile.
Bin ich in tiefer Aufruhr.
Bebend. Lebendig. Voller Angst und doch voller Freude.
Denn es geht nicht mehr zurück.
Stehenbleiben geht auch nicht mehr.
Es geht nur noch hin zu mir selbst.
Die einzige Wahl, die ich treffen möchte, ist es, endlich und zum ersten Mal
vollkommen MICH zu wählen.
Und das erfordert gerade all meinen Mut.
All meine Energie.
Es erfordert MICH.
Mich mit allem, was ich bin.
Mit allem, was ich spüre.
Mich in meiner tiefen, bebenden, heilenden Aufruhr.

Danke, Segurio.
Danke, all ihr wunderbaren Seelen.